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Großes für die Kleinen: Neue Kindertagesstätte St. Martin

Die Gemeinde Steinberg am See hat eine neue Kindertagesstätte. Ende November wurde der von der Gemeinde errichtete Neubau der Kindertagesstätte St. Martin eingeweiht. Das Haus beheimatet zwei Kindergartengruppen und eine Kinderkrippengruppe, die „Steinberger Konstellation“ bezüglich des Betriebs bleibt auch bei der neuen Einrichtung erhalten: Träger der Einrichtung ist weiterhin die katholische Kirchenverwaltung mit dem bewährten, etwas aufgestockten, Erzieherinnen-Team. Die Gemeinde hat für das Grundstück einen Erbbaupachtvertrag geschlossen und ist Eigentümer des neuen Gebäudes.

„Wir stehen heute in einer meiner großen Herzensangelegenheiten. Ich glaube, jeder Bürgermeister hat sein großes Thema, wenn er ins Amt geht – diese Kindertagesstätte ist meines“, öffnete Bürgermeister Harald Bemmerl die offizielle Einweihungsfeier. Er nutzte sein Grußwort für einen umfassenden Rückblick auf den langen Weg bis zur fertigen Einrichtung. Denn Kindererziehung und Kinderbetreuung zählten zu den großen innerörtlichen politischen Thema der vergangenen 15 Jahre, entsprechend viel sei diskutiert worden. Braucht die Gemeinde überhaupt eine Krippe oder reicht der bestehende Kindergarten? Baut man neu oder saniert man den Altbau? Baut die Kirche oder die Gemeinde? Und wenn man baut, wo baut man neu? Erst 2016 setzte sich im Gemeinderat eine klare Tendenz durch: Es wird eine neue Einrichtung gebaut, erstmals mit einer Kinderkrippe. Im Juli 2017 stimmte das Gremium dem vorgelegten  Bauantrag zu, noch in derselben Sitzung wurden der Erbbaupachtvertrag und die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der Kirchenverwaltung beschlossen. Im August folgten die Beschlüsse des Bedarfs von zwei Kindergartengruppe und erstmalig einer Kinderkrippengruppe. Es wurde festgelegt, dass das neue Gebäude direkt neben dem alten, genauer auf dem Areal des bisherigen Außenspielbereichs, entstehen wird, noch im August 2018 begannen die ersten Firmen mit dem Bau. „Derzeit wird das alte Gebäude schon entkernt, bis zum Frühjahr ist der  Abriss abgeschlossen und dann entstehen genau hier die neuen Außenanlagen“, schilderte Architekt Matthias Strießl vom Architekturbüro Haneder und Kraus. Bei der großen Einweihungsfeier herrschte geschlossene Einigkeit über die exzellente Teamleistung, vor allem Anja Huber, Leiterin der Kindertagesstätte freute sich darüber: „Wir wurden von Anfang an in die Planungen einbezogen, wir wurden immer gefragt, was aus unserer Sicht sinnvoll ist – im Großen und im Detail.“ Dekan Hans Amann, der seitens der Kirche maßgeblich am Projekt mitbeteiligt war, betonte, wie sehr sich die Zusammenarbeit im Ergebnis niederschlage: „Ich bin andauernd in Kindertagesstätten und Kindergärten. Dieses respektable Gemeinschaftswerk ragt heraus.“ Auch der Freistaat Bayern und der Landkreis Schwandorf waren beteiligt, nicht zuletzt durch den Höchstfördersatz machten sie den Neubau erst möglich. Bereits im September haben die neun Mitarbeiterinnen, die beiden Kindergartengruppen mit jeweils 25, und die Kinderkrippengruppe mit 12 Kindern das neue Haus bezogen. Mit tat- und stimmkräftiger Unterstützung der Kinder weihte Pater Stephan Pokrayil die neue katholische Kindertagesstätte St. Martin offiziell ein: „Mit Gottes Hilfe, guter Zusammenarbeit und vielen Gesprächen ist in nur eineinhalb Jahren Erstaunliches geschaffen worden.“ Er erinnerte außerdem an den Erbauer des ersten Kindergartens, Pfarrer  Michael Gschwendner, im Jahr 1974. Am 1. Dezember feiert die Gemeinde seinen 100. Geburtstag.

Am Sonntag folgte ein großer Tag der offenen Tür für die Bevölkerung, zu dem das Kita-Team, der Elternbeirat und der Pfarrgemeinderat eingeladen hatten. Letzterer übergab eine großzügige Spende an die neue Einrichtung. „Das Geld stammt aus dem Erlös von Dorffest und Birkerlfest. Das ist für alle Wünsche, die die Gemeinde nicht sofort erfüllen kann“, witzelte der Vorsitzende des Gremiums, Johann Rothut.

Das Projekt in der Übersicht

Bauherr: Gemeinde Steinberg am See

Einrichtung: Katholischer Kindergarten St. Martin

Bauort: Sportplatzstr. 13, 92449 Steinberg am See

Baumaßnahme und Ausführungsdetails

Bei der Maßnahme handelt es sich um den Neubau einer Kindertagesstätte mit zwei   Kindergartengruppen und einer Kinderkrippengruppe. Die Erweiterungsmöglichkeit um eine weitere Kinderkrippengruppe war zusätzliche Planungsvorgabe und wurde berücksichtigt.  Das größtenteils erdgeschossige Gebäude wurde in monolithischer Bauweise errichtet. Das Gebäude gliedert sich in einen Gebäudeteil mit Pultdach und Dacheindeckung aus Metallstehfalzblech sowie einen Gebäudeteil mit Satteldach und Dacheindeckung aus Ziegeldeckung. Durch die Wahl der  verschiedenen Dachneigungen des Satteldaches konnten in den Gruppenhaupt- und Gruppennebenräumen sowie im Mehrzweckraum größere Raumhöhen erzielt werden. In den beiden Gruppenräumen wurde eine zweite Ebene als Spielgalerie in Massivholz eingebaut. Dieser Bereich dient auch als zusätzliche Rückzugsmöglichkeit. Die Innenräume wurden mit freundlichen hellen Farben und überwiegend Linoleumböden in Abstimmung an ein durchgängiges Farbkonzept gestaltet. Dieses wurde auch in der Gestaltung der Rahmen der Pendelleuchten in den jeweiligen Räumen berücksichtigt. Weitere Planungsvorgabe war das vorgegebene Baufeld, welches sich neben dem bestehenden Kindergarten befindet. Der Abbruch des Kindergartens wird derzeit ausgeführt, da der Umzug und die Inbetriebnahme die Voraussetzung hierfür waren. Der Außenspielbereich wird Anfang 2020 erstellt sobald die Abbrucharbeiten ausgeführt wurden und die Witterung die Arbeiten zulässt.

Kosten und Fördermittel:

  • Zu erwartende Schlußkosten Gesamt Brutto: ca. 2.200.000,00 €  
  • Förderung aus FAG-Mittel: 925.000,00 €
  • Förderung aus den Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung 2017-2020“: 589.000,00 €
  • Fördermittel gewährt der Freistaat Bayern und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Der Bau im Zeitplan:

  • Planungsbeginn Arch. Büro Haneder & Kraus ab Anfang 2017
  • Vorlage Eingabeplan 07.07.2017
  • Ausschreibungen Rohbaugewerke Juni 2018
  • Angebotsabgabe Anfang Juli 2018
  • Beauftragungen Ende Juli 2018
  • Ende Juli 2018 Beauftragungen der Firmen
  • August 2018: Baubeginn
  • November 2018: Richtfest
  • Innenausbau ab Frühjahr 2019
  • Bauzeit Gesamt 13 Monate
  • Nutzung seit September 2019
  • November 2019 Offizielle Einweihung

Am Bau beteiligt:

  • 6 Planungsbüros, 17 ausführende Firmen, 2 weitere Firmen erstellen die Freianlagen nächstes Jahr
  • Architekturbüro Haneder und Kraus, Burglengendfeld
  • Ingenieurbüro Brundobler, Wackersdorf
  • Ingenieurbüro Preihsl & Schwan, Burglengenfeld für Tragwerksplanung
  • Bodengutachten Institut Gnauer GmbH, Regenstauf
  • Schadfstoffgutachten Umweltbüro Fanta, Regensburg
  • Sicherheits-/Gesundheitskoordination Ingenieurbüro Fuchs, Zeitlarn
  • Baumeisterarbeiten an Fa. Steininger, Neunburg v.W.
  • Zimmererarbeiten Fa. Feldbauer, Roding
  • Fensterbau an Fa. FT-Vilstal GmbH, Rieden/ Vilshofen
  • Elektro Gruber, Schwandorf
  • Putz- und Stuckarbeiten BIG Bavaria GmbH & Co KG, Regensburg
  • Estricharbeiten Gerner GmbH, Regensburg
  • Trockenbauarbeiten Fa. Danner, Neunburg v. Wald
  • Fassadenbau Kohl Holzbau, Edelsfeld
  • Maler-/Lackierarbeiten Fa. Schiller, Amberg
  • Jalousienbau Faltenbacher, Erbendorf
  • Fliesen Haider, Teublitz
  • Fußböden Fa. Wildenauer, Bodenwöhr
  • Schreinerarbeiten Fa. BES Brunold, Schwandorf
  • Schreinerarbeiten Fa. Bräu, Schwandorf
  • Schreinerarbeiten (Küche) Fa. Schönberger; Schmidgaden
  • Freianlagen Abschnitte I-III: Fa. Franz Braun, Hahnbach; Dobsch Bau, Zeitlarn/Regendorf

 

Die Gemeinde Steinberg am See bedankt sich bei allen Beteiligten die das Projekt auf dem Weg gebracht und Vorarbeit geleistet haben!