Haushalt 2025: Herausforderungen fest im Blick
Am 19. März hat der Wackersdorfer Gemeinderat den Haushalt für das aktuelle Jahr beschlossen. Mit einer Gesamthöhe von 46,84 Mio. Euro liegt das Zahlenwerk leicht unter dem Vorjahresniveau (47,56 Mio. Euro). Die geplanten Investitionen bauen abermals auf der hohen Steuerkraft der Kommune auf. Eine zentrale Herausforderung liegt in der allgemeinen wirtschaftlichen Situation der Bundesrepublik.
Investitionen in den Branchenmix
„Wackersdorf ist sehr gut aufgestellt. Wir wissen mit den Herausforderungen der Zeit umzugehen“, fasste Bürgermeister Thomas Falter den neuen Haushalt zusammen. Konkret spüre Wackersdorf die allgemeine Wirtschaftslage deutlich an seiner zentralen Einnahmequelle, der Gewerbesteuer: „Die Einnahmen sind nach wie vor auf einem hohen Niveau, erreichen aber die Spitzenwerte der Vorjahre derzeit nicht“, so Falter. Gleichzeitig würden zentrale Ausgabeposten wie die Kreisumlage von Jahr zu Jahr steigen. Vor diesem Hintergrund würden nicht nur Investitionen noch genauer auf ihren Umfang und ihre Dringlichkeit überprüft. Vielmehr wolle man sich den Herausforderungen stellen und aktiv darauf reagieren: „Gezielte Investitionen sind derzeit von großer Bedeutung“, so Falter. Im Fokus lägen dabei die Themen Nahversorgung, Nachhaltigkeit und die Stärkung des Branchenmixes: „Wir schaffen aktuell Grundlagen, um Wackersdorf besonders für Start-Ups und das Handwerk noch attraktiver zu machen.“
Höhe der Ausgaben stabil
Die Ausgaben gliedern sich in den sogenannten Verwaltungs- und den Vermögenshaushalt. Der Verwaltungshaushalt deckt im Wesentlichen die kommunalen Fixkosten ab (in Klammern werden zur Veranschaulichung jeweils die Haushaltsansätze des Vorjahres 2024 angegeben). Hier schlagen beispielsweise der sächliche Verwaltungs- und Betriebsaufwand mit 9 Mio. Euro (8,77 Mio. Euro), die Kreisumlage mit 8,23 Mio. Euro (7,49 Mio. Euro) oder die Personalausgaben mit 4,49 Mio. Euro (4,49 Mio. Euro) zu Buche. Insgesamt summiert sich der Verwaltungshaushalt auf 28,07 Mio. Euro und liegt trotz allgemeiner Kostensteigerungen sogar leicht unter dem Vorjahresniveau von 28,8 Mio. Euro. Im Vermögenshaushalt bildet die Gemeinde ihre gezielten Investitionen in die Zukunft ab. Das Gesamtvolumen von 18,77 Mio. Euro (18,75 Mio. Euro) enthält zahlreiche namhafte Projekte, wie die Sanierung der Industriestraße, die Neugestaltung der Ortsmitte oder Investitionen in die Erschließung von Industrie- und Gewerbeflächen (Details s. Auflistung der Investitionsschwerpunkte).
Rückgang der Gewerbesteuer-Einnahmen
Auf der Einnahmenseite wurde das Gewerbesteueraufkommen mit Blick auf die allgemeine Wirtschaftslage von 13 Mio. Euro im Vorjahr auf 11 Mio. Euro reduziert. Leicht gestiegen ist hingegen der Anteil an der Einkommensteuer, dem zweitgrößten Einnahmeposten des Haushalts: Bei 5.753 Arbeitsplätzen wurde der Einkommenssteueranteil auf 4,74 Mio. Euro festgesetzt (4,41 Mio. Euro). Als Sicherheit für die Finanzierung zahlreicher Großprojekte ist im Haushalt wieder eine Entnahme aus der allgemeinen Rücklage vorgesehen. Bürgermeister Thomas Falter ordnete ein: „Die tatsächliche Höhe der Entnahme ist noch nicht sicher – mit Sicherheit aber wieder maßvoll.“ Auch in den letzten Jahren griff die Gemeinde Wackersdorf auf ihre Rücklagen zurück, um beispielsweise Projekte wie das Ärztehaus, die Feuerwache 2 oder den Ausbau der Kinderhäuser zu realisieren. „Trotz dieser Entnahmen und der enormen Investitionen verharrt die Rücklage seit Jahren auf einem stabilen Niveau von rund 25 Mio. Euro“, so Falter. Auf der Einnahmenseite spielt des Weiteren die Inanspruchnahme von Fördermitteln eine große Rolle. So erhält die Gemeinde für die Sanierung der Ortsmitte 60 %, für die Sanierung der Industriestraße 50 % und für den Bau der Wasserwachtstation 50 % der Kosten aus unterschiedlichen Fördertöpfen erstattet.
Einordnung des Haushalts
Der neue Haushalt, der seit Oktober 2024 intensiv in vier Sitzungen des Finanzausschusses vorberaten wurde, sei laut Bürgermeister Falter insbesondere im Vergleich zu anderen Kommunen solide. Die Pro-Kopf-Steuerkraft liege mit 3.279,87 € je Einwohner (Vorjahr 3.131,36 €/EW) an der Spitze des gesamten Landkreises. Der Spitzenstandort trägt über einen Finanzausgleich entscheidend zur Entwicklung des gesamten Landkreises Schwandorf bei: Die Gemeinde zahlt 8,23 Mio. Euro an den Landkreis (sog. „Kreisumlage“; rund 750.000 Euro mehr als im Vorjahr) und erhält keinerlei Rückzahlung vom Freistaat Bayern (sog. „Schlüsselzuweisung“).
Der Haushalt 2025 in der Übersicht
(Referenzwerte in Klammer: Vergleich zum Vorjahr)
Haushaltsvolumen: 46,54 Mio. € (47,56 Mio. €), davon
- Verwaltungshaushalt 28,07 Mio. € (28,8 Mio. €)
- Vermögenshaushalt 18,77 Mio. € (18,75 Mio. €)
Kosten für öffentliche Einrichtungen und Personal & Umlagen (Auszug):
- Sächlicher Verwaltungs- und Betriebsaufwand: 9 Mio. € (8,77 Mio. €)
- Kreisumlage: 8,23 Mio. € (7,49 Mio. €)
- Personalkosten: 4,49 Mio. € (4,49 Mio. €)
- VG-Umlage: 1,46 Mio. € (1,63 Mio. €)
- Zuschussbedarf Kinderhäuser (inkl. Defizit Weltgestalter): 1,18 Mio. € (1,24 Mio. €)
- Zuschussbedarf Freibad: 413.000 € (447.500 €)
Einige Investitionsschwerpunkte 2025 (Auszug):
- Sanierung Industriestraße: 2,6 Mio. €
- Sanierung Ortsmitte Bereich Schulstraße/Vorplatz Sporthalle: 1,7 Mio. €
- Vergrößerung Regenrückhaltebecken Interkommunales Gewerbegebiet: 1,55 Mio. €
- Breitbandausbau: 1,36 Mio. €
- Erschließung zusätzliche Gewerbeflächen Ottostraße: 1 Mio. €
- Beschaffung Einsatzfahrzeuge Feuerwehr (HLF 20, TSF): 890.000 €
- Planungskosten Ortsmitte (Grundstücke abgerissene Gebäude & alte Apotheke): 800.000 €
- Sanierung Kinderhaus Regenbogen: 600.000 €
- Erschließung Interkommunales Gewerbegebiet: 530.000 €
- Bau Wasserwacht-Station am Murner See: 362.000 €
- Ertüchtigung Tiefbrunnen (Wasserversorgung): 330.000 €
- Umgestaltung Friedhof: 270.000 €
- PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden: 175.000 €
Den vollständigen Haushalt können Sie über folgenden Link als PDF aufrufen:
Haushalt der Gemeinde Wackersdorf 2025 (PDF-Dokument, 2,20 MB, 25.04.2025)








