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Robust und vielfältig: Wackersdorfs Wald der Zukunft

Die Gemeinde Wackersdorf investiert seit Jahren massiv in den nachhaltigen und zukunftsfähigen Wald in der Region. Anfang Dezember machte sich Bürgermeister Thomas Falter vor Ort ein Bild des laufenden, systematischen Waldumbaus. 

„Wir bauen hier einen klimaneutralen und robusten Mischwald“, erklärt Armin Kellermann aus dem Wackersdorfer Rathaus. Er schreitet durch eine große Fläche, die mit jungen Bäumen bepflanzt ist. Besonders die Blätter kleiner Rotbuchen stechen aus einer dünnen Schneeschicht hervor. Neben Douglasie, Esskastanie, Weißtanne, Bergahorn, Hainbuche, Roteiche und Erle sorgt die Rotbuche für einen zukunftsfähigen Wald. Dabei geht es nicht nur um die Herausforderung durch neue klimatische Bedingungen – sondern auch um eine nachhaltige Lösung alter Probleme. Denn die Wiederaufforstungen wurden ursprünglich durch den Borkenkäfer notwendig. „Was wir hier sehen, ist ein systematischer Waldumbau – und nicht nur eine einfache Aufforstung“, deutet der stellvertretende Leiter des Bauhofs auf ein paar verbliebene Fichten- und Kiefernaltbäume inmitten der Jungpflanzen. Der gesunde Alt-Bestand stärke den Mischwald weiter, da sich die über Jahrzehnte prägenden Baumarten natürlich ansamen, weiß Thomas Hebauer, zuständiger Revierförster für die Wälder in Wackersdorf: „Man sieht hier zwischen den gezielt gepflanzten Bäumen auch immer wieder Naturverjüngung aus Kiefer, Eiche und Fichte. Das ist ein natürlicher Eintrag vom Altbestand.“

Die neuen Waldbestände werden aktuell noch durch Zäune vor Wildverbiss geschützt. Als zentrale Grundlage für den Waldumbau in Wackersdorf dient ein sogenanntes Forstbetriebswerk, in dem Ziele und Maßnahmen auf Basis des bayerischen Waldgesetzes definiert sind. Das Forstbetriebswerk gilt für die gesamten 246,26 ha Gemeindewald.

Hintergrund:

Alleine seit 2018 wurden nahe der Industriestraße und am Edelmannsee knapp 10.000 Bäume durch die Gemeinde Wackersdorf gepflanzt. Das vor der Aufforstung geschlagene Totholz, das zuvor dem Borkenkäfer zum Opfer fiel, wurde vollumfänglich verwertet. Ein Teil wurde an Bürgerinnen und Bürger verkauft, das Gipfelholz gehackt und im Biomasseheizwerk am Wasserturm verwertet. Der ursprüngliche Baumbestand stammt aus den 1960er und 1970er Jahren. Im Rahmen umfassender Rekultivierungsarbeiten zum Ende des Braunkohletagebaus forstete die BBI weitläufige Flächen in der Region auf. Mitte der 90er übernahm die Gemeinde Wackersdorf einen Großteil dieser Wälder.