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Haushalt 2021: Mit wichtigen Investitionen in die Zukunft

Der Wackersdorfer Gemeinderat hat den geplanten Haushalt 2021 in seiner Sitzung am 17. März frühzeitig verabschiedet. Mit einer Gesamthöhe von 33,5 Mio. € liegt der neue Haushalt 2 Mio. € unter dem Vorjahresvolumen. 

Vom leichten Rückgang, der primär auf Einsparungen im Verwaltungshaushalt zurückzuführen ist, solle man sich nicht täuschen lassen, meint Bürgermeister Thomas Falter: „Wir müssen jetzt ein klares Signal geben, dass wir trotz aller äußeren Umstände investieren. Wir halten bewusst und konsequent an unseren wichtigen Zukunftsprojekten fest“, so Falter. Trotz Corona-bedingter Einnahmen-Rückgänge sei die Gemeinde Wackersdorf sehr gut aufgestellt. Der neue Haushalt, der seit Oktober 2020 intensiv in vier Sitzungen des Finanzausschusses vorberaten wurde, stehe nach wie vor solide auf dem nach wie vor relativ hohen Gewerbesteueraufkommen.

Zur Berechnungsgrundlage des aktuellen Haushalts: Die Gewerbesteuer ist mit (bewusst sehr defensiv angesetzten) 8,5 Mio. € nach wie vor die größte Einnahmequelle der Gemeinde Wackersdorf. Die Einkommenssteuer bleibt in etwa auf ihrem Vorjahresniveau von rund 3,5 Mio. €. Die Kreisumlage steigt für Wackersdorf wiederholt (um ca. 0,5 Mio. €) auf mittlerweile gut 6,3 Mio. €. Zur Finanzierung der gemeindlichen Großprojekte werden aus der allgemeinen Rücklage 8,9 Mio. € entnommen. Trotz dieser gezielten Entnahme für wichtige Investitionen besitzt die Gemeinde Wackersdorf seit vielen Jahren ein stabiles Rücklagenfundament.

Der Haushalt 2021 in der Übersicht:

  • Haushaltsvolumen: 33,5 Mio. € (- 2 Mio. € im Vgl. zu 2020); davon Verwaltungshaushalt 22 Mio. € (- 2,4 Mio. €), Vermögenshaushalt 11,5 Mio. € (+ 0,2 Mio. €)
  • Zum Verwaltungshaushalt: Einsparungen: Sächlicher Verwaltungs- und Betriebsaufwand (- 0,3 Mio. €), Änderung bei der Berechnung der Gewerbesteuerumlage (- 1,1 Mio. €); Mehreinnahmen: Gewerbesteuerverzinsung (+ 0,1 Mio. €), Zuschüsse (+ 0,06 Mio. €)
  • Zum Vermögenshaushalt: Wichtige Infrastrukturprojekte sind im Haushalt 2021 enthalten, es wurden aber auch Projekte (z.B. Sanierung Trauerhalle) auf 2022 zurückgestellt.

Kosten für öffentliche Einrichtungen und Personal:

  • Zuschussbedarf Kindergärten (inkl. Johanniter Kinderhaus): 750.500 € (+ 173k €)
  • Freibad: 432.500 € (- 12k €)
  • Bestattungswesen: 60.000 € (- 7k €)
  • Personalkosten: 3.754.500 € (+ 61k €)

Einige Investitionsschwerpunkte 2021 (Auszug):

  • Ärztehaus 2.000.000 € + 500.000 € Parkdeck
  • Neubau Feuerwache 2: 1.600.000 €
  • Hochwasserschutz im Bereich Bauhof / UNIPER* (s.u.): 1.400.000 €
  • Kinderhaus am Irlacher Weg: 750.000 € + 320.000 € für Außenanlagen
  • Fortsetzung Sanierung Herbststraße 845.000 €
  • Sanierung der Sporthalle: 715.000 €
  • Anschaffung Einsatzfahrzeuge Feuerwehr (Gerätewagen Logistik und Mannschaftstransortwagen): 380.000 €

Die durchschnittliche Pro-Kopf-Steuerkraft erreicht in der Gemeinde Wackersdorf 2021 übrigens ein Rekordniveau: Mit 2.885,- € liegt der Wert gut 300 Euro höher als im Vorjahr. Im landkreisweiten Vergleich belegt Wackersdorf damit Platz 1, Platz 4 in der Oberpfalz und Platz 24 in ganz Bayern.

Der Haushalt steht wiederholt unter besonderen Vorzeichen und muss laufend der aktuellen Entwicklung angepasst werden. Es ist nach wie vor davon auszugehen, dass sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auch noch in den kommenden Haushaltsjahren der Kommunen niederschlagen werden.

* Aufgrund immer extremerer Wetterereignisse wird der topographisch tiefste Punkt der Gemeinde (in etwa beim Bauhof) konsequent weiter gegen Hochwasser und Überflutungen abgesichert. Nach dem erfolgten Bau des neuen Regenrückhaltebeckens am Recyclinghof wird ein offener Graben entlang der Industriestraße wiederhergestellt (der Graben existierte zu BBI-Zeiten schon als „Grubenwassergraben Nord“). Der Graben endet in den Hirtlohweiher. Die Verbindung zwischen dem Areal am Bauhof und dem reaktivierten Graben erfolgt abschließend über eine Rohrleitung.

5.649 Arbeitsplätze: Zwischentief mit Ansage

Gemäß der aktuellen Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit sind in der Gemeinde Wackersdorf 5.649 ArbeitnehmerInnen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, der Wert findet sich auch im Wackersdorfer Haushalt 2021. Damit ist der Wert nach 2 Jahren erstmals wieder unter die Marke von 6.000 gefallen.

Als Ursache für den Rückgang sind insbesondere der Weggang des Automobilzulieferers Lear (ca. 200 Arbeitsplätze) und die Corona-bedingte Einstellung zahlreicher Zeitarbeitsverhältnisse zu nennen. „Dass Lear den Innovationspark verlassen würde, war uns lange bekannt. Diesen Wegfall der Stellen konnten wir aber bereits mit Neuansiedlungen ausgleichen“, erklärt Bürgermeister Thomas Falter. Allerdings seien die neu geschaffenen Arbeitsplätze, z.B. bei WELCO, Gerresheimer, Mulzer Metallbau oder Maschek Automobile noch nicht in der Statistik (Stand Juni 2020) berücksichtigt. Auch die jüngste Neuansiedlung der Firma Hammerer werde erst in der Statistik 2021 oder sogar 2022 unter „Wackersdorf“ gelistet werden. Damit hinke die Statistik der Realität ein wenig hinterher, Bürgermeister Thomas Falter betont aber auch: „Wir dürfen nicht vergessen, dass der Wert von 6.000 ein absoluter Ausnahme- und Rekordwert war. Unser realistisches Ziel waren und bleiben gut 5.000 Arbeitsplätze.“

Die Gemeindedaten der Beschäftigungsstatistik werden immer zu Beginn des Jahres von der Agentur für Arbeit herausgegeben. Die zu Grunde liegenden Zahlen stammen jeweils aus dem Sommer des Vorjahres.