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Gerüstet für den Einsatz: Neues HLF, neue Pumpe

Die Feuerwehr Wackersdorf hat ein neues Arbeitstier im Stall. Im Dezember wurde das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (kurz HLF) an der Wache 1 in Empfang genommen, seit Februar ist es im Einsatz. Kurz zuvor erhielt die Feuerwehr Rauberweiherhaus eine neue Tragkraftspritze für ihr Einsatzfahrzeug.

Schweizer Taschenmesser und Wasserkuh: Das neue HLF

Für die Wackersdorfer Feuerwehrler war es ein lang ersehnter Tag. Am 11. Dezember traf das neue Fahrzeug auf dem Hof der Feuerwache am Rathaus ein. Es wurde über Monate minutiös bis ins kleinste Detail geplant, eine Delegation fuhr am Tag der Ankunft selbst in das Werk des Herstellers, um den LKW persönlich in Empfang zu nehmen und in die Heimat zu bringen. Standesgemäß begrüßten die Kameradinnen, Kameraden und ihre Familien das HLF mit Lichtinstallationen am Straßenrand, kleinen Feuerfontänen und dem „klassischen“ Begrüßungskomitee: Der gesamte Fuhrpark stand aufgereiht mit Blaulicht und Martinshorn Spalier. Das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug ist eine Ersatzbeschaffung für ein älteres Fahrzeug und erhält den Funkrufnamen „Florian Wackersdorf 40/2“. Ein ähnliches Fahrzeug, ein Löschgruppenfahrzeug (kurz: LF) mit der Kennung „Florian Wackersdorf 40/1“, bleibt unverändert im Dienst. Beide Einsatzfahrzeuge, 40/1 und 40/2, ergänzen sich durch ihre Gerätebeladung. Wie die Typenbezeichnungen der LKWs bereits vermuten lassen, liegt der Schwerpunkt der Beladung des neuen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs auf technischen Hilfeleistungen, beispielsweise bei Verkehrsunfällen oder Unwettern, der des Löschfahrzeugs auf der Brandbekämpfung. „Das heißt, bei Unfällen fährt zuerst das neue HLF zur Einsatzstelle, bei Bränden das LF – die perfekte einsatztaktische Ergänzung“, erklärte Kommandant Jochen Sander. Aber auch bei Bränden spiele das neue HLF eine besondere Rolle. Mit seinem großen Wassertank von 2.400 Litern fungiere es als eine Art „taktische Wasserkuh“. Die Kosten für das neue Fahrzeug belaufen sich inklusive sämtlicher Gerätschaften auf ca. 400.000 Euro, zahlreiche Ausrüstungsgegenstände konnten aus dem Vorgängerfahrzeug übernommen werden. Das neue HLF wird am 29. März im Rahmen des 10:00 Uhr-Gottesdienstes in der Pfarrkirche St. Stephanus offiziell eingeweiht. Die Bevölkerung ist dazu herzlich eingeladen.

Mit dem neuen Fahrzeug findet in Wackersdorf ein kleiner „Ringtausch“ statt. Das neue Fahrzeug ersetzt ein ähnliches Vorgängerfahrzeug, welches wiederum im Dienst bleibt - in neuer Funktion: Es rückt an die Stelle eines alten Tanklöschfahrzeugs aus dem Jahr 1977 und übernimmt dessen primäre Aufgabe als Zugfahrzeug für den Verkehrssicherungsanhänger. Das alte Tanklöschfahrzeug aus den siebziger Jahren wird ausgemustert und verkauft.

Zum neuen Fahrzeug:

  • Funkrufname: Florian Wackersdorf 40/2
  • Typ: Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) 20
  • Fahrgestell: MAN TGM 16.290 4x4 (290 PS, 16 Tonnen zul. Gesamtmasse, Allrad)
  • Aufbau: Rosenbauer AT
  • Auffälliges Design für mehr Sicherheit: Lackierung in weiß, nachträgliche Folienbeklebung in „tagesleuchtrot“
  • Beladung: Sturm Feuerschutz GmbH
  • Pumpe: Rosenbauer  FPN 10/3000 (Leistung bis zu 3.500l Wasser / Minute bei 10 bar Druck)
  • Einsatzmittel (Auszug)*: 2400l Löschwasser, hydraulischer Rettungssatz, Absturzsicherung, insgesamt fast 300 Ausrüstungsgegenstände und Geräte
  • *Die Mindestbeladung eines HLF 20 ist in einer DIN-Norm festgelegt, vor allem im Bereich der technischen Hilfeleistung wurde die Beladung umfassend erweitert.

Kompakt und leistungsstark: Die neue Pumpe

Die Feuerwehr in Rauberweiherhaus erhielt im Herbst eine  neue Pumpe, eine sogenannte „Tragkraftspritze“ (kurz „TS“).  Das  Gerät ist das Herzstück des Einsatzfahrzeuges  der Wehr. Die bisherige Pumpe, eine TS 8/8 von 1971, mit einer Nennleistung von 800 Litern Wasser pro Minute (bei einem Druck von 8 bar), wurde altersbedingt durch das neue Modell ersetzt. Die Leistung der neuen Pumpe vom Hersteller Ziegler liegt bei bis zu 1.900 Litern pro Minute bei einem Druck von 10 bar. Die Anschaffung kostete rund 13.000 Euro.