Seiteninhalt

Onetz/Der Neue Tag-Beitrag: »Wackersdorfer Boden günstig für ein Atommüll-Endlager« - Stellungnahme von Bürgermeister Thomas Falter

Die Nordoberpfälzer Tageszeitung „Der Neue Tag“ titelt am Freitag, den 13. November, mit „Endlager statt WAA?“. Im „Thema des Tages“ erklärt Geologie-Professor Harald Dill, Wackersdorf sei ein geeigneter Standort für ein Atommüll-Endlager. Aus geologischer Sicht biete das Areal der ehemals geplanten WAA optimale Voraussetzungen. In der Region werfen die Äußerungen hohe Wellen, bei der Gemeindeverwaltung gehen zahlreiche Anfragen ein. Es folgt eine Stellungnahme von Thomas Falter, 1. Bürgermeister der Gemeinde Wackersdorf.

Professor Dr. Harald Dill ist ein renommierter Geologe und Wissenschaftler. Seine geologisch fachliche Sicht und Expertise stelle ich nicht in Frage. Allerdings empfinde ich es mindestens als unglücklich, dass Professor Dill in seinem abgedruckten Interview explizit Wackersdorf als konkreten Standort nennt, und die Frage nach weiteren geeigneten Standorten „nicht mit Angabe von Koordinaten beantworten werde“. Dieses Vorgehen löst wilde Spekulationen aus und entbehrt jeglicher aktueller Notwendigkeit. Zur Erinnerung: Laut Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ist der Großteil Deutschlands prinzipiell als Standort geeignet. In seiner Schlussantwort des abgedruckten Interviews appelliert Prof. Dill des Weiteren, man solle nicht mit einem überdimensionalisierten Aufwand versuchen, ein Endlager zu verhindern. Vor diesem Hintergrund erscheint Wackersdorf (ungeachtet der geologischen Gegebenheiten) als unglückliches konkretes Beispiel. Die Narben der WAA in der Bevölkerung sind bis heute vorhanden, das Thema hat in der Region nicht an seiner originären Emotionalität verloren.

Sicherlich: Es ist nur eine geologische Einschätzung. Allerdings eine Einschätzung, die aufgrund ihrer Exklusivität Spekulationen hervorruft. Und zu diesen Spekulationen beziehe ich Stellung: Ich bin klar und deutlich gegen einen Endlagerstandort Wackersdorf. Zu den Spekulationen möchte ich noch betonen: Auf dem ehemaligen Gelände der WAA haben sich bis heute internationale Spitzenkonzerne wie BMW, Sennebogen oder Gerresheimer angesiedelt. Wir sind mit über 6.000 Arbeitsplätzen durchaus ein bedeutender Wirtschaftsmotor für die Region. Das Areal liegt in direkter Nachbarschaft zu Murner See und Steinberger See, und damit im Zentrum des Oberpfälzer Seenlands. Spekulationen um ein Atommüll-Endlager konterkarieren alle unsere Bestrebungen im Bereich von Wirtschafts- und Tourismusförderung. Die Spekulationen fügen der gesamten Region einen Imageschaden zu. Obwohl es zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei handfeste Grundlage und Notwendigkeit zum Auslösen solcher Spekulationen gibt.