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Leichenhaus wird Trauerhalle: Umbau ist gestartet

Anfang April startet die Sanierung der Wackersdorfer Leichenhalle am Friedhof – und damit der Umbau zu einer modernen und vollständig barrierefreien Trauerhalle. Mit der Maßnahme entspricht die Gemeinde Wackersdorf einem Wunsch aus der Bevölkerung.

„Die Trauerkultur hat sich völlig verändert“, betont Wilfried Lang. Als örtlicher Bestatter ist er in die Planungen der neuen Trauerhalle involviert. Seit Jahren beobachtet er unterschiedliche Entwicklungen: „Zum einen haben wir immer weniger Erdbestattungen. Mittlerweile entfallen rund 90 Prozent auf Urnenbegräbnisse“, so Lang. Zum anderen entfalle durch diesen Trend die Möglichkeit, sich wirklich von dem verstorbenen Menschen verabschieden zu können. „Und genau das möchten die hinterbliebenen Angehörigen aber“, gibt der Bestatter das Gros der Rückkopplungen wieder. Denn die Verabschiedung spiele eine wichtige Rolle bei der Trauerbewältigung. „Die neue Trauerhalle wird deswegen mit einem Verabschiedungsraum ausgestattet“, schildert Bürgermeister Thomas Falter. Der Raum, in dem ein Verstorbener aufgebahrt werden kann, wird wohnlich gestaltet und kann individuell angepasst werden. „Neben einem ansprechenden Interieur werden wir auch Beamertechnik für Fotos oder eine Musikanlage installieren“, erklärt Architekt Alfred Popp. Natürlich werde es auch wieder einen großen Raum für Trauerfeiern geben – auch dieser solle modern und offen gestaltet werden, ergänzt Bauamtsleiter Uwe Knutzen: „Wir möchten hier viele Möglichkeiten für einen würdevollen und persönlichen Abschied bieten.“ 600.000 Euro investiert die Gemeinde Wackersdorf in das Projekt. Bis kurz vor Allerheiligen soll der Umbau abgeschlossen sein. „Das ist sportlich, aber nicht unrealistisch“, kommentiert Architekt Alfred Popp. Das Gebäude wird unter anderem auch mit neuen Sanitäranlagen ausgestattet.

Während der Bauphase wird auf dem Vorplatz ein Zelt für Trauerfeiern errichtet. Auf der Rückseite des Leichenhauses werden außerdem öffentliche Dixi-Toiletten aufgestellt. Der Umbau des Gebäudes ist übrigens nur ein erster Schritt. Wie Bürgermeister Thomas Falter betont, sollen in 2024 die umgebenden Außenanlagen erneuert werden. Hier wird dem Bürgerwunsch nach zusätzlichen Sitzmöglichkeiten und Schattenspendern Rechnung getragen. Planungsmittel seien schon für 2023 vorgesehen.

Details zum Bau:

  • Wichtigste Maßnahmen an der Außenseite des Gebäudes: Neuer Dachstuhl, neue Dacheindeckung, Fassade wird neu gestrichen, Erneuerung aller 4 Zugangstüren
  • Wichtigste Maßnahmen im Innenbereich: Erneuerung des Bodens mit einer Fußbodenheizung, Überarbeitung der Wände mit Putzausbesserungen und neuer Farbgestaltung, technische Aufrüstung mit Beamer, Strahler, Tonanlage, neuen Steckdosen und Schaltern, neue Innentüren
  • Zusätzliche Maßnahme im Innenbereich: Im hinteren Abschnitt der Leichenhalle entsteht ein Verabschiedungsraum für Familienangehörige. Der Verabschiedungsraum erhält auch einen neuen Boden mit Fußbodenheizung, neue Wände und Akustikdecken.
  • Die beiden WC-Anlagen im Nebenhaus werden ebenfalls erneuert. Die Damentoilette wird auch als Behinderten WC ausgebaut. Im kommenden Jahr 2024 werden dann die Zugänge zu den beiden Toiletten über eine neue Rampe barrierefrei erreichbar sein.