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Entwicklung am See im Fokus

Im Mai fand das jährliche „Polizeigespräch“ im Rathaus der Gemeinde Steinberg am See statt. Vertreter der Polizeiinspektion stellen dabei die offiziellen Zahlen und Statistiken zu Straftaten und Unfällen im Gemeindegebiet im vergangenen Jahr vor.

2018 wurden in Steinberg am See insgesamt 70 Straftaten begangen, 22 mehr als im Vorjahr. 2017 lagen die Straftaten mit 48 Fällen allerdings auf einem Rekordtief, der Wert liegt nur leicht über dem Zehnjahresdurchschnitt. Armin Kott, Leiter der Polizeiinspektion Schwandorf, ordnete die Gesamtzahl weiter ein: „Es ist insgesamt und auch relativ ein sehr niedriger Wert. Im relativen Vergleich liegt Steinberg am See mit einer Häufigkeitszahl von 3,6 unter dem Oberpfälzer Durchschnitt (4,2). Außerdem dürfen wir den Steinberger See mit seinen zahlreichen Besuchern nicht vergessen, das fällt alles mit in diese Statistik.“ Über dem Oberpfälzer Durchschnitt läge hingegen die Aufklärungsquote mit 77,1% (Oberpfalz: 68,3%). Die erfassten Gesamtstraftaten setzen sich zum Beispiel aus Gewaltkriminalität, Körperverletzung, Sachbeschädigung oder Diebstahl zusammen. Größere Veränderungen in den einzelnen Bereichen habe es in erster Linie bei den in der Statistik als „sonstige Straftaten“ aufgeführten Delikten gegeben, schilderte Armin Kott: „Wir haben einen Anstieg von 17 auf 40 Straftaten, davon entfallen viele auf Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Das heißt nicht, dass es tatsächlich mehr Delikte sind. Wir haben unsere Präsenz und Kontrollen diesbezüglich deutlich verstärkt, haben also nur ans Licht geholt, was vermutlich auch schon vorher da war. Wir haben auch bei den Körperverletzungen einen Anstieg von 5 auf 9. Da liegen oft 2 Anzeigen zu einem Fall vor. Der eine schlägt, der andere schlägt zurück – Anzeige und Gegenanzeige – in der Statistik werden sie als zwei Fälle geführt.

Im Gegensatz zur Entwicklung der Straftaten steht die Verkehrsunfallentwicklung in der Gemeinde Steinberg am See. Dort ist die Gesamtzahl von 81 Unfällen im Jahr 2017 auf 78 leicht gesunken, aber auch diese Entwicklung läge im Mittel, so Dieter Jäger, Sachgebietsleiter „Verkehr“: „Wir haben einen deutlichen Rückgang bei den Kleinunfällen, der einem Anstieg bei den Unfällen mit Personenschaden gegenübersteht. Und besonders wichtig ist hier zu erwähnen, dass wir auch 2018 keinen tödlichen Verkehrsunfall verzeichnen mussten.“ Die Unfälle mit Personenschaden und Verletzten entfallen in erster Linie auf die St. 2145 und den kurzen Abschnitt der A93 innerhalb der Gemeindegrenzen. Mit großem Interesse beobachtet Dieter Jäger die Entwicklung am Steinberger See: „Was wir hier immer öfter haben sind Unfallfluchten. Urlaubsgäste fahren beim Ein- oder Ausparken das Nachbarauto an und flüchten. Die Anzeigen landen bei uns – aus Erfahrung muss ich leider sagen, dass wir in diesen Fällen kaum eine Chance haben, den Unfallverursacher zu ermitteln. Wir von der Polizei, die Verkehrsüberwacher und Sicherheitsdienste versuchen durch verstärkte Präsenz entgegenzuwirken, da kann aber auch jeder Besucher mithelfen, indem er Augen und Ohren offen hält.“ Abgesehen davon sei die ausgezeichnete Schulwegsicherheit in Steinberg am See wieder besonders hervorzuheben. Zum 7. Mal in Folge ist kein Schulwegunfall passiert. Zu diesem Erfolg tragen vor allem die ehrenamtlichen Eltern- und Schülerlotsen der Gemeinde einen erheblichen Teil bei.

Insgesamt zeigten sich alle Beteiligten mit den Entwicklungen zufrieden. Beide Seiten lobten die hervorragende Kommunikation untereinander. „Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit! Da war im vergangenen Jahr mit den Entwicklungen am Steinberger See, unserem neuen Verkehrskonzept und den neuen Beschilderungen einiges zu tun hatten, was wir gemeinsam gemeistert haben!“, betonte Bürgermeister Harald Bemmerl, und weiter: „Wichtig ist, dass die Besucher und Gäste sich auch an dieses neue Verkehrskonzept halten. Das betrifft vor allem diejenigen, die schon seit Jahren an den Steinberger See kommen. Es ist absolut nachvollziehbar, dass man wie immer fährt und parkt – da hat sich aber einiges geändert.“ Die Gemeinde Steinberg am See bittet daher alle Besucher und Gäste, beim Besuch des Sees besonders auf die örtliche Beschilderung, insbesondere Zufahrtswege und Halteverbote zu achten.

Von Radarmessungen und Alkoholkontrollen – das Steinberger Polizeijahr 2018 in einer Rechnung:

9 große Kontrolltage (mit Themenschwerpunkt) + 58 Geschwindigkeitskontrollen = 6 Alkohol- und 2 Drogenfahrten, 173 Anzeigen, 15 Fahrverbote