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80 Jahre Kriegsende im Altlandkreis Burglengenfeld - Eine Broschüre zu einem wichtigen Thema

Im Volkskundemuseum läuft derzeit (bis zum 09. Juni) die Sonderausstellung „Ende des Krieges – Anfang des Friedens“. Anlass dafür ist das Ende des 2. Weltkriegs vor 80 Jahren. Museumsleiterin Christina Scharinger stellte dafür eine Vielzahl von Originaldokumenten und Alltagsgegenständen der Kriegs- und Nachkriegszeit aus unserer Region zusammen, um dieses epochale Ereignis wieder lebendig werden zu lassen.

Begleitend dazu erschien jetzt eine Broschüre, die das Kriegsende aus regionaler Perspektive behandelt. Obwohl der 2. Weltkrieg offiziell am 08. Mai 1945 endete, war der Krieg bei uns im früheren Landkreis Burglengenfeld bereits gute zwei Wochen vorher, am 22. und 23. April, zu Ende.

Kreisheimatpfleger Jakob Scharf, die Heimatpfleger im früheren Landkreis Burglengenfeld, die Archive und das Volkskundemuseum in Burglengenfeld nahmen dies zum Anlass, dieses wichtige Thema aufzugreifen und die Geschichte der Menschen vor Ort nachzuzeichnen. In gemeinsamer Anstrengung entstand so eine Broschüre, in der sich die Autorinnen und Autoren bemühten, die Jahre um 1945 aus einer regionalen Perspektive und allgemeinverständlich wieder lebendig werden zu lassen.

Alle hier enthaltenen Beiträge griffen dabei auf Quellen und Materialien zurück, die bisher so gut wie nie herangezogen wurden. A. Wolfsteiner und Ch. Pfeil verwendeten etwa amerikanische Dokumente, um die Eroberung des Städtedreiecks und die unmittelbare Nachkriegszeit aus amerikanischer Sicht zu schildern. Der ehemalige US-Offizier Pfeil konnte bei seinen Recherchen eine Vielzahl von Quellen und Bildern ausfindig machen, die bisher in Deutschland völlig unbekannt waren. U.a. fand er heraus, dass der hochrangige amerikanische General Patton, dessen Biographie 1970 oscarprämiert in Hollywood verfilmt wurde, im Burglengenfelder Zementwerk General Walker beförderte. Diese Beförderung im Zementwerk wurde gefilmt und kann derzeit in der Sonderausstellung im Volkskundemuseum angesehen werden.

Zusätzlich bietet die Broschüre bisher kaum bekannte Informationen über die Ereignisse in Wackersdorf und Steinberg und beschreibt in vielen weiteren Beiträgen das unmittelbare Kriegsende und den schwierigen Alltag in der Nachkriegszeit aus Sicht der hier lebenden Menschen. Ortsheimatpfleger Toni Eiselbrecher beschreibt in seinem Beitrag die Ereignisse in Wackersdorf.

Die Broschüre ist für 9,80 Euro in allen Rathäusern der Region (Burglengenfeld, Maxhütte-Haidhof, Teublitz und Wackersdorf), in den Burglengenfelder Buchhandlungen, im Volkskundemuseum Burglengenfeld sowie im Braunkohlemuseum Steinberg am See erhältlich.